Baumjohann wieder in Startelf
Mit Friend und Bradley nach Hannover

Marc Basten

Freitag, 12. September 2008 - 14:52 Uhr
Endlich rollt der Ball wieder. Gerade ging die Saison für die Borussia mit dem Sieg gegen Werder Bremen so richtig los, da wurde man durch die Länderspielpause ausgebremst. Am Sonntag tritt man in Hannover an und will gegen einige alte Bekannte den Schwung des Werder-Sieges mitnehmen.

Rob Friend will auch in Hannover mit voller Power voran gehen.

Der Spielplan ist ein echtes Ärgernis. Kaum ist die Liga gestartet, pausiert sie auch schon wieder. Der Rhythmus geht flöten, zudem kann von einer optimalen Vorbereitung keine Rede sein. »Filip Daems und Soumaila Coulibaly sind seit gestern von ihren Nationalmannschaften wieder da und haben mittrainiert«, wusste Jos Luhukay am Freitag zu berichten. So langsam aber sicher erreichen die Reisenden den 'Heimathafen'.

Als letzter trudelte am Mittag Rob Friend ein. »Verletzungsfrei«, wie Luhukay erleichtert bemerkte. Der Kanadier wird auf jeden Fall mit nach Hannover fahren und ist die erste Option als zentraler Stürmer. Auch Neuzugang Michael Bradley wird mit in die Landeshauptstadt von Niedersachsen reisen. »Er wird auf jeden Fall mitkommen«, so Luhukay, der mit 19 Mann anreisen will.

Ob Bradley nur einen Schnupperausflug mit seinen neuen Kollegen macht, oder ob er auf der Bank sitzen wird, will Luhukay erst am Spieltag entscheiden. »Michael hat heute zum ersten Mal kurz mittrainiert«, trat Borussias Trainer auf die Bremse. Verheizen will er den Amerikaner nicht. Sicher ist aber auch, dass Bradley mit den Hufen schart und loslegen will.

Das macht auch Alex Baumjohann, den man ohne Frage als Shootingstar der noch jungen Saison bezeichnen darf. Spätestens nach seinen tollen Tor gegen Bremen ist er in aller Munde. »Er ist richtig gut drauf«, lobte Luhukay seinen Schützling. Und der Niederländer machte deutlich, dass Baumjohann am Sonntag in Hannover wohl erneut in der Startelf stehen wird.

Auf einen Platz in eben dieser drängt auch Oliver Neuville. Der Trainer bescheinigt dem Goalgetter, dass er »tagtäglich stärker wird« und man von Spiel zu Spiel überlegen müsse, ob Neuville von Anfang an spielen wird. Ob es schon in Hannover so weit sein wird, bleibt abzuwarten. Viel wird vom System abhängen, über das Luhukay sich nicht näher äußern wollte. Er verwies darauf, »variabel« reagieren zu können und deckte die Karten nicht weiter auf.

In jedem Fall ist klar, dass es »kein leichtes Spiel wird«. Hannover habe in den letzten zwei Jahren »richtig investiert« und verfüge über »eine große individuelle Qualität«. »Sie werden uns nichts schenken«, ist sich Luhukay sicher.

Die Durststrecke der Niedersachsen – Hannover wartet als aktueller Tabellenletzter auf den ersten Sieg – könnte den Borussen gelegen kommen. »Am Sonntag sollten sie ruhig noch mal hinter ihren Erwartungen bleiben«, hofft der Niederländer.

Ansonsten sind die Vorzeichen allerdings klar, wie auch Borussias ehemaliger Sportdirektor Christian Hochstätter, heute in Diensten von Hannover, erklärte: »Gladbach ist keine Übermannschaft. Wenn ich unsere Jungs ansehe, dann ist die Qualität von 96 deutlich besser«. Doch Hochstätter warnt: »Ich weiß aber auch, dass an einem Sonntag wie diesem, wo der Druck natürlich deutlich bei uns liegt, das Spiel im Kopf entschieden wird«.

Diesen Kopf-Vorteil wollen die Borussen nutzen und sich auch nicht davon irritieren lassen, dass bei Hannover mit Forsell (Einsatz noch ungewiss), Schlaudraff und Enke drei ehemalige Gladbacher dabei sein werden. »Es ist immer gefährlich, gegen eine Mannschaft zu spielen, in der ehemalige Spieler dabei sind«, sagt Luhukay. Er weiß aber auch um die eigene Stärke: »Wir werden in Hannover mit Selbstvertrauen auftreten und unser Spiel machen«. Und am Ende hoffentlich mit etwas Zählbarem die Heimreise antreten ...

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